Mika Waltari – Sinuhe der Ägypter

Sinuhe, ein Findelkind, wächst zur Zeit Amenophis III. (1403 – 1351 v.Chr.) bei einem Armenarzt und dessen Frau in Theben auf. Den Kinderschuhen entwachsen, lässt er sich nach dem Vorbild des Ziehvaters ebenfalls zum Arzt ausbilden und darf wenig später dem königlichen Schädelöffner kurz vor dem Tod Amenophis III. assistieren. Hier begegnet er zum ersten Mal dem Thronfolger.

Nach Amenophis‘ Tod besteigt Echnaton den Thron und bricht mit alten Traditionen, indem er dem schon von seinem Vater bevorzugten Gott Aton – der Sonnenscheibe – als Lenker aller Geschicke huldigt und alle alten Götter, insbesondere Amun, verbietet.

Sinuhe findet sich in den Wirrnissen dieser Zeit wieder, lernt gemeinsam mit seinem Diener Kaptah fremde Länder kennen und erwirbt so auch fremdländisches medizinisches Wissen.

In späteren Lebensjahren schreibt Sinuhe in der Verbannung die Geschichte seines Lebens auf.

Wenn Mika Waltari in seinem Roman, der 1945 veröffentlicht wurde, auch Kenntnisse verwendet, die uns heute überholt scheinen, zeichnet er doch ein sehr lebhaftes Bild vom Ägypten zur Zeit Echnatons (Regierungszeit 1351 – 1334 v.Chr.).

Wenn populärwissenschaftliche Veröffentlichungen über diese Epoche das Hauptaugenmerk auf den Kampf Echnatons um seinen monotheistischen Glauben, seine Baukunst und die Veränderungen in den darstellenden Künsten legen, so schildert Waltari eindrucksvoll die Auswirkungen dieser Veränderungen auf das einfache Volk.

In seiner Verknüpfung von historischem Wissen und Fiktion unternimmt er glaubwürdige Erklärungsversuche, um das Leben im antiken Ägypten vor unserem geistigen Auge auferstehen zu lassen.

Ich schätze diesen Roman sehr, weil er in unaufdringlicher und unterhaltsamer Weise die mögliche Lebensart in einer Zeit zeichnet, die uns auch heute noch ungezählte Rätsel aufgibt.

Unbedingte Leseempfehlung!

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